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Kurz den Schlüssel für das Ferienhaus geholt, Sachen verstaut und dann ging es auch schon für die letzten 3 Std. auf eine erste Entdeckertour. Die Wahl fiel auf die Westküste. Allerdings war durch den heftigen Wind das Wasser stark eingetrübt und viel Seegras trieb im Wasser. Egal, Wathose an, Spinnrute geschnappt und nach 10 Minuten hing bei Yannik schon die erste (untermassige) Meerforelle. Auftakt nach Maß und mit einem schönen Sonnenuntergang beendeten wir das „Anfischen“. 

Am nächsten Tag wollten wir zu dem „Hotspot“ der Insel, die Nordspitze Skjoldnaes. Hier trafen wir merkwürdigerweise auf klares Wasser und die Sonne schien – nicht die besten Voraussetzungen. Wir entschieden uns trotzdem für „links rum“, um die Westseite zu befischen. In den nächsten Tagen sollte es kräftiger wehen, da müssten wir wohl sowieso eher die Ostküste aufsuchen. Da ich kein Freund von „Hotspot-Hopping“ bin, schnappen wir uns die Ruten und Verpflegung und es hieß Strecke machen. Ich hatte mir von Björn seine #6er Fliegenrute geliehen, da ich unbedingt meine erste Mefo auf Fliege fangen wollte. Damit klappte auch das Werfen ganz gut und da der Wind erträglich war und zudem nicht auf der Wurfhand lag, kam ich auch immer besser zurecht. Also fischte ich überwiegend mit Fliege und Yannik hauptsächlich mit Spinnrute. Yannik konnte dann auch gegen Mittag zwei kleine Mefos und einen kleinen Hornhecht auf Blinker fangen.  Nachmittags konnte ich dann aber doch endlich meine erste kleine Meerforelle auf eine schwarze Fliege fangen!

Der Tag war traumhaft. Super schöne Steilküste die wir ganz für uns alleine hatten und an jeder Ecke „roch“ es förmlich nach Fisch. Erst gegen Abend trafen wir dann einen deutschen Angler, der bereits seit zwei Wochen auf der Insel war und seit 15 Jahren immer wieder her kam. Nach einem netten Gespräch mit wertvollen Infos über die Fischerei auf Aerö verabschiedeten wir uns und machten uns auf den Heimweg.

Am zweiten Tag sollte es nochmal an die Westküste gehen, diesmal an die Steilküste von Voderup. Ein anderer Angler, den wir auf dem Parkplatz getroffen hatten, hatte die Tage zuvor da sehr gut gefangen u.a. eine 60er Meerforelle. Da der Wind erst gegen späten Nachmittag auf eine 5 – 6 bft. auffrischen sollte, hatten wir bei einigermaßen guten Bedingungen noch genügend Zeit. So hieß es erstmal Strecke machen um sich dann zum Auto zurück zu fischen. Leider gab es so viele tolle Stellen, man wusste gar nicht, wo an anfangen sollte. Kam man um einer Ecke, offenbarte sich schon wieder die nächste, mit Leopardengrund durchzogene Bucht. Wir fanden eine Riffspitze, wo Yannik auch gleich eine kleine Meerforelle fangen konnte. Ich beackerte die Bucht ausgiebig mit Fliege. Aber leider hielten sich wohl keine Fische in Wurfweite auf. Der Wind wurde gegen Nachmittag auch immer stärker, sodass ich schließlich auch noch ein paar Würfe mit dem Blinker machen wollte, ehe es zurück zum Auto ging. Genau in der Bucht, die ich vorher erfolglos mit der Fliege befischt hatte, knallte es bereits nach dem 2. Wurf und ich konnte eine schöne blanke 49er fangen. Dann mussten wir zurück, Regen und Wind setzten ein und meterhohe Wellen hätten eh kein Fischen mehr zugelassen.

Die nächsten zwei Tage sollte der Wind noch auf durchgehend 6-7 bft und in Böen auf 8 bft. auffrischen. Also war erstmal Ausschlafen angesagt, Yannik war das ja so noch nicht so gewohnt und auch mir steckten die Fußmärsche langsam in den Knochen. So starteten wir am nächsten Tag erst gegen späten Vormittag. Ziel: Skjoldnaes – Ostseite. Yannik konnte an der Spitze dann gleich einen Minidorsch fangen. Um die Spitze rum sammelten sich die Fliegenfischer...der einzige Ort, wo man noch einigermaßen fischen konnte. Es waren zwar nur ca. 8 Leute unterwegs, aber auf Einreihen hatte ich keine Lust. Also verzogen wir uns ans Ende der Bucht aber hier ging nichts. Glasklar und spiegelglatt, keine Aktivität von Fischen auszumachen. Bei den Fliegenfischern, die dichter an der Spitze standen, kamen gegen Mittag immerhin zwei schöne Fische um die 50 cm heraus. Gegen späten Nachmittag machten wir uns auf den Rückweg und auch um die Spitze war weniger Betrieb, nur noch einer stand im Wasser. Also versuchten wir hier auch nochmal unser Glück und mir stiegen über einem Steinfeld noch zwei Fische auf die schwarze Fliege ein wovon eine 38er mit beeindruckenden Sprungeinlagen einen schönen Drill lieferte. Zuvor hatte ich schon einige verschiedene Muster aus Björn seiner „Bindeschmiede“ ausprobiert aber schwarz mochten sie hier wohl besonders gern. Der nächste Tag war noch stürmischer. Wir versuchten es an einem Riff auf der Ostseite, angrenzend eine lange Bucht. Hier war es aber so flach, dass man erstmal 50 m hinauswaten musste um tieferes Wasser zu erreichen. Und dann stand man wieder voll im Wind. Nach einer halben Stunde haben wir abgebrochen und sind mittig in die Bucht gefahren. Hier konnte ich gleich beim ersten Wurf im knietiefen (!) Wasser zwischen zwei Steinen auf Fliege eine 51er Meerforelle fangen. Da der Milchner bereits einen Ansatz von Laichhaken hatte und bereits bräunlich gefärbt war, wollte ich den Fisch schnell wieder zurücksetzen. Leider verfing sich dabei die Fliege im Kescher, sodass ich die Rute mitzog und diese zwischen den Steinen am Ufer im Spitzenteil zerbrach...meine erste gecrashte Rute und dann noch die selbstgebaute von meinem Bruder...;-((( Nachdem ich den Schock einigermaßen überwunden hatte, schnappte ich mir die andere Fliegenrute und konnte wenig später ebenfalls im nur knietiefen Wasser eine weitere kleine Meerforelle landen. Schon erstaunlich, dass sich die Fische hier in so flachem Wasser aufhielten. Bei Yannik lief auf Blinker gar nichts, obwohl er durch den Rückenwind ungeahnte Wurfweiten hinlegen konnte..;-) Wir brachen dann vorzeitig ab, denn irgendwann machte es bei dem Sturm auch keinen Spaß mehr.

Am nächsten Tag legte sich der Wind etwas, aber auf die Westseite konnten wir immer noch nicht. Also wieder nach Skjoldnaes. Diesmal fischten wir hinter der Bucht. Aber hier ging leider auch nichts. Eine Forelle konnten wir weit draußen springen sehen, sonst war tote Hose. Gegen 14,00 Uhr brachen wir ab und fuhren nach Voderup. Noch mächtig Welle, eingetrübt aber es ging, zumindest mit Spinnrute. Wir befischten wieder „unsere“ Bucht. Yannik auf der Riffspitze und ich eher mittig. Erster Wurf bei mir... Biss. Eine silberne Schönheit von 46 cm durfte mit und uns beim Abendessen Gesellschaft leisten. Dann nach weiteren 5 Würfen hammerharter Biss. Ordentliche Kopfstöße und der Wiederstand ließen auf einen sehr guten Fisch schließen. Leider stieg er nach ca. 10 Sek. Drill wieder aus, Schade. Hätte mein neuer PB werden können.

Der Urlaub neigte sich dem Ende zu. Einen Abschnitt wollten wir aber unbedingt noch befischen, den Abschnitt vor unserem Ferienhaus in Borgnaes. Der Wind ließ eh nichts anderes zu. Erstaunlich, das hier keine Angler die ganzen Tage anzutreffen waren, der Abschnitt sah eigentlich super aus. Blasentag am Ufer, dann eine tiefe Sandrinne und dahinter wieder Blasentag. Yannik hatte gleich einen schönen Nachläufer, der aber nicht zupackte. Ich fischte wieder mit Fliege. Yannik fing dann eine kleine Forelle, ich blieb hingegen ohne Kontakt. Die letzte halbe Stunde wechselte ich dann auch auf Blinker. Yannik hatte kurz vorher einen schönen Fisch verloren. Ich fing dann eine kleine Forelle und danach stieg ein besserer Fisch ein, unweit der Stelle, wo Yannik gerade seinen verloren hatte. Derselbe Fisch? Eine schöne Forelle, ca. 50 cm und noch in guter Kondition, lieferte einen prima Drill. Da sie aber bereits gefärbt war, setzte ich sie umgehend zurück.

Am Sonntag mussten wir bis 10,00 Uhr den Schlüssel abgeben, die Fähre ging aber erst um 13,00 Uhr. Also besuchten wir nochmal unsere Bucht bei Voderup auf der Westseite. Yannik hatte bisher ja noch keine maßige Forelle gefangen. Also durfte er die Stellen als erster abfischen. Aber irgendwie hatte er auch zum Schluss kein Glück. Ich fing noch drei kleine Forellen und dann mussten wir los. Die Rückfahrt war unproblematisch und gegen 18,30 Uhr waren wir wieder zuhause.

Fazit: Eine sehr schöne Insel, gut und schnell zu erreichen und noch nicht so überlaufen. Wir trafen insgesamt wenige bis gar keine Angler, außer an der Nordspitze. Das hat sicherlich damit zu tun, dass es der bekannteste Platz der Insel ist. Hier gehen auch die Einheimischen fischen. Auf der Westseite hatte man aber kilometerweit die Strände für sich alleine. Was auffällt ist, dass hier viele kleine Fische um die 30 cm oder dann größere Fische um die 50 cm gefangen werden. Die typische Grönländer-Größe um die 40 cm fehlt weitestgehend. Ich nehme an, dass es sich um Besatzfische handelt. Die kleineren bleiben noch küstennah, während die +/- 50 cm Fische zum ersten Mal wieder zurückkehren.

Uns hat es jedenfalls sehr gut gefallen. Unsere Erwartungen wurden weit übertroffen, denn es gab schließlich jeden (!) Tag den Zielfisch Meerforelle. Das muss man in anderen Gebieten erstmal schaffen. Wer weiß was möglich gewesen wäre, wenn der Wind mitgespielt hätte und wir öfter an der Westküste hätten fischen können? Aber das werden wir noch erfahren.... Aerö wird uns sicher bald wiedersehen...  

Bilder Galerie: 

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Mark und Yannik.

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